1. Informationsveranstaltung fand am 6. Juli 2015 statt

Ein eindrucksvolles Bekenntnis zur schützenswerten Landschaft rund um den Irrsee war die vom Verein Zukunft Irrsee-Mondsee-Attersee getragene Informationsveranstaltung am vergangenen Montag: Mehr als 250 Betroffene nutzten die Gelegenheit endlich Fakten zu den Windparkanlagen östlich und westlich des Irrsees zu bekommen, da bisher von den Gemeinden nur unzureichende Informationen gegeben wurden. Eingeladen hatten Bürgermeisterin Elisabeth Höllwarth (Oberhofen) Alois Gaderer (Seeanrainer) und Dr. Wolfgang Schindlauer (Vereinsobmann und praktischer Arzt).

Die Österr. Bundesforste wollen, so deren Profitzenterleiter Dr. Nusser, eine industrielle Anlage mit vorerst zehn Windkraftwerken am Saurüssel entlang des gesamten Höhenrückens zwischen Mondseeberg und Lichtenberg errichten. Im Windmasterplan des Landes Oberösterreich sei dieses Gebiet, so Nusser, als Vorrangzone ausgewiesen worden. Damit sind die politischen Rahmenziele vorgegeben worden, die Bundesforste wollen das nutzen, weil sie in diesem Bereich auch die größten Waldbesitzer sind. Nächster Schritt ist der Umwidmungsantrag an die Gemeinden.

Fünf vor zwölf ist es beim Projekt am Kolomansberg/Lehmberg im Westen des Irrsees. Alois Gaderer erläuterte das Vorhaben der Betreiber aus Thalgau, die bereits die Bewilligung nach der Raumordnung dafür haben. Jetzt steht noch das energierechtliche Verfahren aus. Mit dem Projekt rückt die Windkraft unmittelbar an den naturgeschützten See heran. Gaderer drückte die Sorgen vieler Anrainer aus: Die Naturschutzbehörde hat konsequent bisher jede kleine Veränderung rund um den See beobachtet und die ihrer Meinung nach auftretenden Missstände verhindert, die Seeanrainer haben liebevoll über Generationen dieses landschaftliche Juwel erhalten. Das darf nicht umsonst gewesen sein.

Vehement sprach sich der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mondseeland, Mag. Thomas Ebner gegen die Vorhaben aus, weil sie einen gravierenden Eingriff in das Landschaftsbild bedeuten und Auswirkungen auf den Tourismus haben würden. Die medizinischen Folgen beschrieb Dr. Wolfgang Schindlauer, der auf massive gesundheitliche Probleme für Mensch und Tier in Ländern verwies, die schon länger industrielle Windkraftanlagen betreiben und, wie etwa in Dänemark, den weiteren Ausbau stoppen. Energiepolitsch brauchen wir keine Windkraft, so Mag. Hans Aschenberger vom Verein Schutz des Kobernausserwaldes, der auch auf das Scheitern der Energiewende verwies und den einzigen Nutzen beim Profit der Betreiber sieht, der mit Förderung aus Steuermitteln erreicht wird.

Der Tenor der Diskussion mit dem Publikum: Aus Sorge um dieses schützenswerte Gebiet rund um den Irrsee dürfen die beiden Projekte nicht verwirklicht werden. Die Ortspolitiker sind gefordert, für den Schutz der Landschaft und der Menschen hier einzutreten. Schützenhilfe bekamen die Bürger von der Wiener Bezirksvorsteherin Ursula Stenzl, die seit Jahrzehnten ihre Urlaube am Irrsee verbringt und die anwesenden Gemeindepolitiker und das Land zum Handeln aufforderte. Landtagsabgeordnete Langer-Weninger verwies darauf, dass der Masterplan geändert und dadurch dieses Gebiet zur Vorzugszone erklärt wurde. Sie versprach, sich der Anliegen der Bevölkerung anzunehmen, Bürgermeister Reindl (Tiefgraben) kann sich auf Grund der vielen Bedenken eine Zustimmung seiner Gemeinde zu diesen Projekten nicht mehr vorstellen. Bürgermeister Mag. Wiesinger (Zell am Moos) will vor einer Entscheidung eine Bürgerbefragung abhalten.

Die erste umfassende Information der Bevölkerung hat bewusst gemacht: Des Profits wegen darf das wunderschöne Land rund um die Seen nicht geopfert werden!
Informieren Sie sich

Information Windparks

Östlich und westlich des Irrsee, am Saurüssel und Kolomansberg
ist die Errichtung von Windparkanlagen geplant (Kolomansberg/Mondseeberg/Saurüssel/Lichtenberg)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Mondseelandes
Bei der Projektvorstellung in Strass im Attergau, am 07. Mai 2015 haben die Österreichischen Bundesforste, namentlich der Leiter des Profit Centers Windkraft Herr DI Dr. Nusser und seine Mitarbeiter, das geplante Projekt, die Errichtung eines industriellen Windparks am Mondseebergrücken offiziell vorgestellt.
Darüber hinaus hat das Land Salzburg das energierechtliche Verfahren für das Windparkprojekt am Kolomansberg/ Lehmberg eröffnet.
Das nehmen wir zum Anlass, Sie über die Vorhaben Windpark zu informieren.

Was ist geplant?
Saurüssel
Zusammen mit den Gemeinden Tiefgraben, Zell am Moos, Oberwang, Straß im Attergau und Weißenkirchen im Attergau wollen die Österreichischen Bundesforste in einem ersten Schritt 10 Windkraftwerke am Mondseeberg errichten. Weitere (Platz für mehr als 40) sollen folgen. Die Gesamthöhe der Anlagen Typ Vestas V120 betragen 200m und sollen in einer kettenförmigen Anordnung über den gesamten Höhenrücken zwischen Mondseeberg und Lichtenberg errichtet werden.

Kolomansberg
Das Projekt befindet sich auf dem Gemeindegebiet Thalgau auf dem Grad des Lehmbergs/ Kolomansberg. Errichtet wird vorerst eine Windkraftanlage des Typs Vestas V100. Weitere (mindestens 2 weitere) sollen folgen. Die Fläche der Anlage befindet sich im Besitz von Maximilian Mayr-Melnhof und wird von der Forstverwaltung Mayr-Melnhof bewirtschaftet.

Wie steht der Verein Zukunft Irrsee Mondsee Attersee zu diesen geplanten Vorhaben?
Mit dem Projekt am Kolomansberg/Lehmberg rücken die Windkraftbetreiber im Westen knapp drei Kilometer an das Naturschutzgebiet rund um den Irrsee heran. Der Großteil von Zell am Moos und weite Teile Tiefgrabens haben mit dem Blick zum See bei Verwirklichung des Vorhabens die Windkraft vor Augen. Konsequent hat die Naturschutzbehörde bisher jegliche Veränderung rund um den Irrsee beobachtet und Missstände verhindert, liebevoll haben die Seeanrainer über Generationen dieses landschaftliche Juwel erhalten. Das kann doch nicht umsonst gewesen sein.
Der Verein Irrsee-Mondsee-Attersee hat sich bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorhabens Windpark Projekt Salzkammergut eingehend auch mit dieser Materie beschäftigt. Im Februar 2015 haben wir erstmals über dieses Projekt berichtet.
Zu betonen ist in diesem Zusammenhang, dass der Verein sich natürlich nicht gegen die Nutzung erneuerbarer Energien ausspricht. Aber in diesem Fall gilt es abzuwiegen, ob der eklatante Eingriff in die Landschaft des Salzkammerguts mit einer Nutzung der Windenergie vereinbar ist.
Sie müssen sich vorstellen, dass die 10 Windkraftwerke die fünfthöchsten Bauwerke in Österreich wären. Zum Vergleich: der Aussichtsturm am Lichtenberg ist 38m, die Basilika Mondsee 54m und der Stephansdom in Wien 136m hoch. Laut einer ersten uns vorliegenden Studie zur Sichtbarkeit sind die Windkraftwerke nahezu im gesamten Bezirk Vöcklabruck, im Bereich Straßwalchen bis Neumarkt am Wallersee über Henndorf und Thalgau hin zu unseren Aussichtsbergen Schober, Drachenwand, Almkogel, Schafberg, Zwölferhorn, sowie am Attersee Nord- und Ostufer deutlich zu sehen.

Uns ist es ein großes Anliegen zu prüfen ob Industriewindparks:
• Wirtschaftlich sind
• für die Region Mondseeland eine Aufwertung darstellen
• energiewirtschaftlich sinnvoll sind da sehr umstritten
• sozial akzeptiert werden
• ökologisch sinnvoll oder mehr als problematisch bei uns
• ornithologisch vertretbar
• das Landschaftsbild zerstört wird
• Erholungs- und Lebensraum beschränkt wird

Wir haben eine intakte Natur, einzigartiges Landschaftsbild, historische Kultur- und Naturlandschaft, Erholung, Ruhe. Der Irrsee ist im Übrigen lt. dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich und der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich ein Hotspot der Biodiversität, eines der ältesten Naturschutzgebiete in Oberösterreich und eine der schützenswertesten Landschaften in Österreich überhaupt.
Die geplanten 10 Windkraftwerke (später bis zu 40), und die geplante Anlage am Kolomansberg/Lehmberg stehen demnach nicht im Einklang mit unserer Landschaft.
Da das Thema Windkraft sehr dazu neigt zu polarisieren, haben wir uns erlaubt, anhand uns vorliegenden seriösen Quellen, wie Energieexperten, Fachjournalisten, offiziellen Dokumenten seitens verschiedener Behörden sowie offiziellen Statistiken einen Fragenkatalog auszuarbeiten. Dabei handelt es sich um die 25 häufigsten Denkfehler bei der Nutzung von Windenergie. Diesen haben wir Ihnen ebenfalls zu diesem Schreiben beigelegt.
Der Verein Zukunft Irrsee-Mondsee-Attersee setzt sich dafür ein, dass
1. von der geplanten Errichtung eines industriellen Windkraftwerkspark am Mondseebergrücken abgesehen wird und
2. das Land Oberösterreich bei der Salzburger Landesregierung darauf drängt, dass das Projekt Mondseeberg/Lehmberg nicht verwirklicht wird sowie
3. Bei der Nutzung von erneuerbaren Energien auf die in das soeben beschlossene Regionalentwicklungskonzept der Region Fuschlsee-Mondseeland hineinformulierten Formen der Energiegewinnung zurückgegriffen wird.
Diese sind: Wiederbelebung von Kleinwasserkraftwerken unter Einbeziehung des Institutes für Gewässerökologie in Scharfling (unserer Profis zu diesem Thema sind vor Ort), Biomasse, Solar bzw. Photovoltaik und die noch kaum vorhandene Nutzung der Abwärme in Gewerbebetrieben. (zB Supermarktkühlungen).
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Information einen ersten Überblick über die Thematik „Windkraftwerke im Mondseeland“ geben können und hoffen, dass wir Sie als Mitstreiter für den Erhalt unseres einzigartigen Naturjuwels gewinnen. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns, Ihren Gästen, Verwandten, Freunden und Bekannten sachlich über dieses Thema diskutieren und sich vor allem mit der Materie näher beschäftigen.

Für alle Fragen, Anregungen, Ideen und Kritiken rund um das Thema stehen Ihnen die Vereinsmitglieder des Vereins Zukunft Irrsee Mondsee Attersee sowie der Vorstand jederzeit zur Verfügung. Besuchen Sie unsere Info-Stammtische.
Gerne können Sie auch die unabhängige Initiative besorgter BewohnerInnen des Mondseelandes/Attergau unter www.rettet-das-salzkammergut.info besuchen.

Freundliche Grüße
Verein Zukunft Irrsee Mondsee Attersee

Schützt die Landschaft!

…denn sie hat keine Stimme.

Dieser Satz ist leider nicht von mir, sondern von dem
Musiker Roland Neuwirth als er gefragt wurde, weshalb er sich
gegen den Bau von Windparks in naturbelassenen Regionen einsetzt.
Zumal genügend erneuerbare Alternativen vorhanden wären.

Die hohen Förderungen für Windkraft machen aber selbst die
Wasserkraft unrentabel, sodass viele Projekte, die eigentlich bereits genehmigt sind
und von den Anrainern zum Teil auch wegen des Hochwasserschutzes gewünscht werden, wegen mangelnder Kostendeckung nicht gebaut werden können.
Als Beispiel sei nur das geplante Murkraftwerk bei Graz genannt.

Die zweite sehr gute Alternative ist die Photovoltaik.
Auch dieses zarte Pflänzlein ist aufgrund der aktuellen Förderpolitik
vom Austrocknen bedroht.
Dabei stehen Millionen von Quadratmetern an Häuserdächern bereit,
die nur auf eine Photovoltaikanlage warten.
Zumal der Stromverbrauch am Tag hoch und in der Nacht bereits
von unsrer Wasserkraft abgedeckt wird.
Die Wertschöpfung würde zu einem großen Teil in unserem Land bleiben
und jeder Haus- oder Wohnungsbesitzer könnte davon profitieren.
Stattdessen fließt der Großteil unserer Gelder ins Ausland.
Und nebenbei ist es eine sagenhafte Geldumverteilung von unten nach oben.
Anstatt seinen Strom mit Photovoltaik selber zu produzieren,
müssen wir den Konzernen und Großgrundbesitzern auch noch für die
Windräder einen ordentlichen Pacht entrichten.
Es gibt bessere Alternativen zu einem Windpark im Salzkammergut,
in dem viele Menschen vom Tourismus und von der unberührten
Landschaft leben.

Die beste und billigste und eigentlich auch einfachste Alternative habe
ich noch nicht genannt.

Der gesparte Strom.

Dr. Wolfgang Schindlauer

Einfach zum Nachdenken

Windige Zeiten erleben wir in diesen Tagen. Und auch die Österreichischen Windräder lieferten endlich einmal ordentlich Strom. Aber gleichzeitig bläst in solchen Situationen auch in Deutschland ganz kräftig der Wind und der Überschuss treibt die Preise in den Keller. Die Börsennotierung (Phelix) betrug am 30. April unter 1 Cent je KWh und für morgen sind es ganze 2,3 Cent je KWh.

Da sind die österreichischen Netzbetreiber ganz schlau und importieren so viel wie möglich. Mit 2000 MW gab es da gestern einen neuen Rekord. Die österreichischen Windstromer dürfen ihren Saft mit rund 9,3 Cent ins Netz einspeisen und diesen teuren Strom müssen die Netzbetreiber zuerst nehmen. Und das Spiel geht munter weiter. Die Deutschen treiben ihren Energiewendeschwachsinn mit Volldampf weiter aus und werfen immer größere Mengen an hochvolatilem Windstrom auf den Markt. Und in Österreich macht man das Gleiche. Wir erzeugen ohne Rücksicht auf Mensch und Natur mit weiteren Windanlagen immer mehr teuren eigenen Windstrom, zu Zeiten wo dieser aus den deutschen Überschüssen fast oder ganz gratis zu haben wäre.

Ob das eine gescheite Politik ist? Wohl eher nicht. Aber die Polik ist ganz hoffnungslos dem Energiewendewahn verfallen. Aber je mehr Ökostrom erzeugt wird umso stärker wird dieses Konzept in Schwierigkeiten geraten. Und umso höher werden die Kosten für uns Strombezieher und Steuerzahler sowie für die Erzeuger von konventionellem Strom. Hauptsache die Windbarone sind happy.

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